Vorsorge
Wenn Eltern früh sterben: Den Ernstfall gut absichern
16.01.2015, 17:31 Uhr | Simone Blaß, t-online.de
http://www.t-online.de/eltern/familie/id_72475448/tod-der-eltern-den-ernstfall-gut-absichern.htmlKapitallebensversicherungen sind unrentabel
Paare, die gemeinsam Wohneigentum besitzen und beide arbeiten, schließen daher oft mehrere solcher Versicherungen ab. Eine für den Todesfall jedes Partners, angepasst an das jeweilige Gehalt und weitere für die Absicherung der Kinder. Schon für wenige Euro im Monat ist es so möglich, ihnen im Ernstfall eine gute Ausbildung zu sichern.
Bedenken sollte man hier allerdings, dass eine solche Risikolebensversicherung tatsächlich nur das Risiko versichert. Überlebt man sozusagen die Kindheit und Jugend seiner Kinder, so ist das Geld weg. Im Gegensatz zu einer Kapitallebensversicherung, bei der zu einem bestimmten Zeitpunkt das Geld an den Versicherungsnehmer ausgezahlt wird. Doch Stefan Albers, Präsident des Bundesverbandes der Versicherungsberater (BVVB) in Bonn, rät trotzdem ab.
"Eine Kapitallebensversicherung besteht aus einer Todesfallabsicherung kombiniert mit einem unrentablem Sparvertrag." Solche Versicherungen sind meist schlecht verzinst, ihre Laufzeit viel zu lange. Wer sie vorzeitig beendet, bekommt oft nur schlechte Konditionen. Wurde bereits eine Kapitallebensversicherung abgeschlossen, kann diese aber stillgelegt werden.
Online-Anbieter sind sicher
Viele Eltern fühlen sich angesichts der Fülle der Angebote überfordert. Gerade, wenn die Kinder noch klein sind und besonders stark Absicherung brauchen, hat man eigentlich anderes zu tun, als sich mit dem Vergleichen von Versicherungsverträgen zu beschäftigen. Doch es lohnt sich, hier etwas Zeit zu investieren. Denn gerade bei Versicherungen gilt: Die Teuersten sind nicht immer die Besten. Die Online-Anbieter haben oft Angebote, mit denen andere Versicherungsgesellschaften nicht mithalten können. "Sofern der Online-Anbieter die Tochtergesellschaft eines Konzerns ist, sehe ich da kein Problem. Die Versicherer werden auch hier durch den Konzern und auch über den Protektor geschützt", erklärt Albers.
Versicherungsberater kann nützlich sein
Besonderheiten gilt bei bestimmten Vorerkrankungen zu beachten oder auch, wenn man gerne Risikosportarten betreibt. Hier kann ein Versicherungsberater besonders gut helfen. Dieser darf übrigens von den Versicherungsunternehmen keine Provision oder Ähnliches annehmen, sondern sollte nur im Interesse des Mandanten arbeiten. Sonst wäre nicht mehr garantiert, dass er neutral berät. Der Versicherungsberater kann anonym Angebote einholen und entsprechend beraten. Denn wird man zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen erst einmal bei einer Versicherung abgelehnt, dann muss man das der nächsten mitteilen und das kann sich negativ auswirken. Das Honorar für den Berater trägt man selbst, wobei man mit rund 500 Euro rechnen muss.
500.000 Euro für die Absicherung einer durchschnittlichen Familie
Wie hoch die Versicherungssumme sein sollte, kann man nicht pauschal sagen. Sie ist zum einen abhängig vom Alter der Kinder, zum anderen natürlich auch davon, wie viel man im Monat investieren kann und will. Albers rät dazu, sich einen Überblick zu verschaffen, welcher Absicherungsbedarf konkret besteht.
"Das heißt, welches Kapital erforderlich ist, um daraus für den überlebenden Ehepartner und die Kinder den jeweiligen monatlichen Betrag für eine definierte Anzahl von Jahren auszufinanzieren", so der Diplom-Betriebswirt. "Für die Absicherung einer Familie mit zwei kleinen Kindern werden häufig 400- bis 500.000 Euro Todesfallsumme benötigt."
Man kann sich nicht gegen alles versichern
Sind die Kinder im Grundschulalter und besuchen sie eine teure Privatschule, wird man anders handeln als bei Kindern, die bereits in der Ausbildung sind. Doch letztendlich ist es wie immer beim Thema Versicherung: Man kann sich nicht gegen alles im Leben absichern. Aber man kann, wenn man wohlüberlegt handelt, doch etwas beruhigter sein, wenn der fiese kleine Gedanke wiederkommt.